Neue 800 Watt Grenze ab 2024
Derzeit sind in Deutschland Balkonkraftwerke bis zu einer Maximalleistung von 600 Watt ohne behördliche Genehmigung erlaubt. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Solarenergie für den Eigenverbrauch arbeitet die Bundesregierung jedoch an einer Anhebung dieser Grenze auf 800 Watt.
Ein entsprechender Gesetzesentwurf befindet sich derzeit noch in der Abstimmung zwischen den Ministerien. Ziel ist es, die neue 800 Watt Grenze frühestens zum 1. Januar 2024 in Kraft treten zu lassen. Für Verbraucher würde sich damit der Installationsaufwand vereinfachen, da eine aufwendige Genehmigung durch die Bundesnetzagentur entfällt. Stattdessen soll lediglich eine Meldepflicht beim zuständigen Netzbetreiber gelten.
Mit der Erhöhung auf 800 Watt könnten die Vorteile von Balkonkraftwerken noch besser genutzt werden. Bei optimaler Ausrichtung lassen sich mit einer solchen Anlage im Jahr etwa 800 bis 1000 Kilowattstunden Strom erzeugen und damit rund 25 Prozent des eigenen Verbrauchs decken.
Zukunftssicher: 800W Balkonkraftwerke mit Upgrade-Funktion
Viele Anbieter von 800W Balkonkraftwerken liefern derzeit ihre Wechselrichter standardmäßig auf 600W gedrosselt aus. Der Grund dafür ist, dass in Deutschland aktuell nur Anlagen bis 600W ohne besondere Genehmigung betrieben werden dürfen.
Sobald jedoch die angekündigte Erhöhung der Grenze auf 800W in Kraft tritt, können diese Wechselrichter ganz einfach per Over-The-Air (OTA) Update auf die volle Leistung von 800W entdrosselt werden.
Diese Upgrade-Funktion macht die aktuellen 800W Balkonkraftwerke somit zukunftssicher. Kunden müssen lediglich ein Software-Update über das Internet durchführen, um die Leistung ihres Wechselrichters auf 800W hochzusetzen, sobald dies rechtlich zulässig ist.
Ein Hardware-Tausch oder eine Neuanschaffung der Anlage ist dann nicht mehr notwendig. Anbieter wie Priwatt, Yuma, Voltd und andere setzen bereits auf diese Technologie, um die Balkonkraftwerke fit für die Zukunft zu machen.
Anbieter von 800W Balkonkraftwerken
Immer mehr Hersteller bieten inzwischen 800W Balkonkraftwerke mit upgradefähigen Wechselrichtern an. Zu den bekanntesten gehören:
-
Priwatt – Der deutsche Hersteller Priwatt hat mit dem priFlat Duo XL ein 1100W Balkonkraftwerk im Angebot, das per Software-Update auf die volle Leistung freischaltbar ist.
-
Yuma – Bei Yuma gibt es das Flat 840 Modell mit bifazialen Solarmodulen, die von beiden Seiten Strom erzeugen. Maximal 840W Leistung sind möglich.
-
Voltd – Voltd aus Österreich bietet sein Voltdach 800W Komplettset inklusive Videoanleitung für die eigene Montage an.
-
Green Solar – Mit einem integrierten Speicher kommt das Green Solar 800W Bifazial Set daher.
Preislich liegen die meisten der 800W Systeme im Bereich zwischen 1000 und 1500 Euro. Die Auswahl ist mittlerweile recht groß, so dass für jeden Balkon und Geldbeutel ein passendes Modell dabei ist.
800 Watt Balkonkraftwerke im Vergleich
Auf dem Markt gibt es mittlerweile viele Anbieter von 800 Watt Balkonkraftwerken. Hier ein Vergleich einiger beliebter Modelle:
Priwatt priFlat Duo XL 1100 Watt
Das Priwatt priFlat Duo XL hat eine Modulleistung von 1100 Watt und erreicht damit die höchste Spitzenleistung in diesem Vergleich. Es verfügt über 2 hocheffiziente Solarmodule mit 550 Watt Nennleistung sowie einen 800 Watt Wechselrichter. Laut Hersteller sind mit diesem Set Erträge von bis zu 1100 kWh pro Jahr möglich.
Vorteile:
- Sehr hohe Modulleistung
- 25 Jahre Produkgarantie
- Wartungsfrei
Nachteile:
- Verhältnismäßig teuer
- Schwergewichtig
Yuma Flat 840 Bifazial 840 Watt
Das Yuma Flat 840 Bifazial hat eine Nennleistung von 840 Watt. Es zeichnet sich durch die Verwendung von doppelseitigen Solarzellen (Bifazial-Technologie) aus, die auch diffuses Licht von der Gebäuderückseite nutzen können.
Vorteile:
- Bifazial-Module für höhere Erträge
- Leichtgewichtig und platzsparend
- Online-Ertragsrechner
Nachteile:
- Teurer als herkömmliche Module
Green Solar 800W Bifazial Komplettset
Beim Green Solar 800W Bifazial Set ist ein Batteriespeicher für die Überschussspeicherung bereits integriert. Es verfügt über ein 800 Watt Solarmodul und einen Hybridwechselrichter.
Vorteile:
- Integrierter Speicher
- WLAN-Anbindung
- 25 Jahre Garantie
Nachteile:
- Komplexes Gesamtsystem
- Höherer Preis
Kleines Kraftwerk Gitterbalkon 860 Watt
Das Gitterbalkon-Set von Kleines Kraftwerk punktet mit speziell statisch geprüften und zugelassenen Halterungen für Balkongitter. Die Module haben eine Leistung von 860 Watt.
Vorteile:
- Zugelassene Halterungen
- Deutscher Kundendienst
- 25 Jahre Garantie
Nachteile:
- Etwas teurer
Voltd Dach 800W
Das Voltd Dach 800W Balkonkraftwerk zeichnet sich durch ein übersichtliches Montagevideo und eine einfache Installation aus. Es besteht aus Standard-Solarmodulen mit 800 Watt Leistung.
Vorteile:
- Einfache Montage
- Montagevideo
- Günstiger Preis
Nachteile:
- Keine Besonderheiten
Mit dieser Übersicht lässt sich gut erkennen, welche Modelle für die eigenen Bedürfnisse am besten geeignet sind. Bei der Wahl sollte neben dem Preis auch auf die Modulleistung, die Montagemöglichkeiten und Zusatzfunktionen wie Speicher oder Bifazial-Technologie geachtet werden.
600W vs 800W in Deutschland
In Deutschland sind derzeit nur Balkonkraftwerke mit einer Maximalleistung von 600 Watt zulässig. Diese Begrenzung auf 600 Watt geht vor allem auf Sicherheitsbedenken und EU-Richtlinien zurück.
Die EU-Normen sehen eine vereinfachte Installation von kleinen Photovoltaikanlagen bis 600 Watt vor. Anlagen über dieser Grenze unterliegen deutlich umfangreicheren technischen Anforderungen, Prüfungen und Genehmigungsverfahren. Aus Sicht der deutschen Gesetzgeber sorgt die 600-Watt-Grenze für einen sicheren und stabilen Netzbetrieb.
Inzwischen mehren sich jedoch die Stimmen, die eine Anhebung auf 800 Watt für unbedenklich halten. Experten argumentieren, dass moderne Wechselrichter auch höhere Leistungen sicher in das Stromnetz einspeisen können. Intelligente Messtechnik könne Netzüberlastungen vermeiden.
Kritiker warnen hingegen weiterhin vor möglichen Problemen in lokalen Verteilnetzen durch dezentrale Einspeisung. Vor allem in Gebieten mit vielen Balkonkraftwerken könnte ab 800 Watt die Netzstabilität gefährdet sein. Noch herrscht Uneinigkeit, ab welcher Dichte von Anlagen tatsächlich relevante Störungen auftreten können.
Die Diskussionen um eine Anhebung auf 800 Watt in Deutschland dürften in den kommenden Monaten weitergehen. Während die Befürworter auf positive Erfahrungen in anderen EU-Ländern verweisen, bleiben die Gegner beim Vorsorgeprinzip. 2024 könnte es zu einem Kompromiss mit Einschränkungen kommen, beispielsweise einer Beschränkung auf Ein- und Zweifamilienhäuser.
Lohnt sich ein 800 Watt Balkonkraftwerk für jeden?
Ob sich ein 800 Watt Balkonkraftwerk für jeden Haushalt lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Leistung der Solarmodule ist dabei natürlich entscheidend. Je mehr Leistung die Module haben, desto mehr Strom kann produziert werden. Allerdings kommt es auch auf die optimale Ausrichtung und den Neigungswinkel der Module an.
In Tests hat sich gezeigt, dass 800 Watt Balkonkraftwerke vor allem für Haushalte mit vielen Personen und hohem Stromverbrauch sinnvoll sind. Bei Single-Haushalten oder Paaren kann auch eine kleinere Anlage mit 600 Watt ausreichen. Wichtig ist, dass die Module möglichst optimal zur Sonne ausgerichtet werden können. Am meisten Ertrag bringt eine Ausrichtung nach Süden sowie ein Neigungswinkel von 30 bis 45 Grad.
Balkone mit Verschattungen durch angrenzende Gebäude oder Bäume sind für Balkonkraftwerke weniger geeignet. Hier sollten eher kleinere Anlagen in Betracht gezogen werden. Unebene Flächen wie zum Beispiel ein Schrägdach können durch entsprechende Halterungen ausgeglichen werden. Dadurch lassen sich auch hier gute Erträge erzielen.
Insgesamt empfiehlt es sich, vor dem Kauf die örtlichen Gegebenheiten zu prüfen und beispielhafte Berechnungen für die zu erwartenden Erträge durchzuführen. So lässt sich gut abschätzen, ob sich ein 800 Watt Balkonkraftwerk lohnt oder ob auch eine kleinere Anlage genügt. Fachberatung beim Kauf kann ebenfalls sinnvoll sein.
Anmeldung 800W Balkonkraftwerk
Auch bei der Erhöhung der Grenze auf 800 Watt müssen Balkonkraftwerke weiterhin angemeldet werden. Dies ist beim Netzbetreiber sowie im Marktstammdatenregister erforderlich.
Die Anmeldung beim Netzbetreiber dient dazu, dass dieser informiert ist und die Einspeisung der Solarstrommenge ins öffentliche Netz überwachen kann. Die Meldung im Marktstammdatenregister wiederum ist gesetzlich vorgeschrieben, damit unter anderem die Bundesnetzagentur einen Überblick über den Ausbau der Solarenergie in Deutschland hat.
Ab 2024 wird jedoch eine Vereinfachung erwartet. Dann soll die bisher notwendige Anmeldung beim Netzbetreiber entfallen und nur noch eine Meldung bei der Bundesnetzagentur nötig sein. Dies würde den bürokratischen Aufwand für den Betrieb eines 800 Watt Balkonkraftwerks deutlich reduzieren.
Sobald die neuen Regelungen in Kraft treten, sollten Besitzer darauf achten, dass ihre 800W Anlage ordnungsgemäß im Marktstammdatenregister eingetragen ist. Die Meldung sollte auch beim Wechsel oder Upgrade auf einen 800W Wechselrichter aktualisiert werden.
Wie viel Strom erzeugt ein 800W Balkonkraftwerk?
Die jährliche Stromerzeugung eines 800W Balkonkraftwerks hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Modulleistung, dem Wirkungsgrad der Module und der Ausrichtung zur Sonne.
Jährlicher Ertrag
Bei optimaler Ausrichtung nach Süden mit 30-45° Neigung können 800W Module in Deutschland durchschnittlich ca. 720 bis 880 kWh pro Jahr erzeugen. Dabei gibt es jedoch große regionale Unterschiede, z.B. erzeugen Anlagen in Bayern deutlich mehr Strom als in Norddeutschland.
In der Praxis liegt die Erzeugung oft niedriger, da nicht immer die ideale Ausrichtung möglich ist. Mit Ost-West-Ausrichtung müssen Einbußen von ca. 20% einkalkuliert werden. Auch Verschattungen und die Neigung des Daches spielen eine Rolle.
Realistisch kann man von folgenden Richtwerten bei 800W Modulleistung ausgehen:
- Optimaler Standort: 720-880 kWh
- Guter Standort: 600-720 kWh
- Durchschnittlicher Standort: 480-600 kWh
Idealer Ertrag
Unter optimalen Bedingungen bei voller Einstrahlung können 800W Module an sonnigen Tagen bis zu 4 kWh Strom erzeugen. An sehr sonnigen Sommertagen in Süddeutschland sind auch 5 kWh und mehr möglich.
Der ideale Tagesertrag ist allerdings nur an wenigen Tagen im Jahr erreichbar. Im Jahresdurchschnitt liegt die tägliche Erzeugung selbst bei optimaler Ausrichtung eher bei 2-3 kWh pro Tag.
600W vs 800W Stromertrag im Vergleich
Der Stromertrag von Balkonkraftwerken hängt von vielen Faktoren ab, wie der Modulleistung, dem Wirkungsgrad und der optimalen Ausrichtung. Beim Vergleich eines 600W und 800W Balkonkraftwerks unter ansonsten gleichen Bedingungen lässt sich jedoch ein deutlicher Mehrertrag durch die höhere Modulleitung feststellen.
Insbesondere bei hohen Temperaturen haben 800W Wechselrichter Vorteile gegenüber 600W Modellen. Die meisten 600W Wechselrichter reduzieren ihre Leistung ab einer Temperatur von 50 Grad Celsius, um Überhitzung zu vermeiden. 800W Wechselrichter sind dagegen speziell auf hohe Leistung ausgelegt und halten auch Temperaturen von über 60 Grad stand, ohne gedrosselt zu werden.
Laut Erfahrungsberichten auf einschlägigen Energie-Foren lassen sich mit einem 800W Balkonkraftwerk durchschnittlich 10-15% mehr Kilowattstunden pro Jahr erzeugen als mit einem 600W Modell. Die Mehrerträge sind in den Sommermonaten dabei am höchsten.
In einer Beispielrechnung für ein nach Süden ausgerichtetes Balkonkraftwerk in Frankfurt am Main ergab sich folgender Vergleich:
- 600W Anlage: ca. 550 kWh pro Jahr
- 800W Anlage: ca. 630 kWh pro Jahr
Bei optimalen Bedingungen sind auch noch höhere Mehrerträge möglich. Die Investition in einen leistungsstärkeren 800W Wechselrichter amortisiert sich daher meist schon nach wenigen Jahren.
Speicher für 800W sinnvoll?
Die Installation eines Batteriespeichers kann die Wirtschaftlichkeit von 800 Watt Balkonkraftwerken deutlich verbessern. Allerdings sind die zusätzlichen Kosten für einen Speicher nicht zu unterschätzen.
Rentabilität und Kosten
Ein Batteriespeicher kostet je nach Kapazität zwischen 500 und 2000 Euro. Die Amortisationszeit liegt in der Regel zwischen 5 bis 10 Jahren. Bei steigenden Strompreisen und sinkenden Batteriekosten kann sich ein Speicher schneller rentieren.
Wichtig ist, dass der Speicher auf die Leistung der Solaranlage abgestimmt ist. Für ein 800 Watt Balkonkraftwerk empfiehlt sich ein Speicher mit 4-8 kWh Kapazität. So kann ein Großteil des erzeugten Stroms auch am Abend oder bei Schlechtwetter genutzt werden.
Empfehlungen
-
EcoFlow Delta: Modulare Batterie für höchste Flexibilität, 4-8 kWh, ab 1200 Euro.
-
Pylontech US3000C: Solider LiFePO4 Speicher, 3000 Wh, 999 Euro.
-
Voltstorage Home: Speziell auf Balkonkraftwerke abgestimmt, Plug-and-Play Installation, 3000 Wh, ab 1100 Euro.
-
BYD B-Box Premium: Hochwertige LFP-Batteriezellen, Garantie 10 Jahre, 5000 Wh, 1999 Euro.
Ein Speicher bietet sich besonders für Balkonkraftwerke ab 800 Watt Leistung an. Bei kleineren Anlagen überwiegen häufig noch die Kosten. Mit sinkenden Preisen und steigenden Strompreisen wird ein Batteriespeicher aber zukünftig noch attraktiver.
Nachrüstung auf 800W
Viele Besitzer von 600W Balkonkraftwerken überlegen, ihre Anlage auf 800W aufzurüsten. Allerdings ist ein solches Upgrade in den meisten Fällen unwirtschaftlich und mit einigen Hürden verbunden.
Der Hauptgrund dafür ist, dass ein neuer Wechselrichter benötigt wird. Die meisten 600W Wechselrichter sind technisch nicht in der Lage, die höhere Leistung von 800W Modulen zu verarbeiten. Ein Austausch des Wechselrichters macht aber nur Sinn, wenn die restliche Anlage noch relativ neu ist.
Bei älteren Balkonkraftwerken lohnt sich eine Nachrüstung auf 800W daher selten. Oft ist es günstiger, direkt eine neue Anlage zu kaufen. Die Kosten für einen neuen Wechselrichter und eventuell auch neue Solarmodule summieren sich schnell.
Zudem ist es aufwendig, ein bestehendes Balkonkraftwerk nachzurüsten. Die Solarmodule müssen demontiert werden, die Verkabelung muss teilweise erneuert werden und der neue Wechselrichter muss installiert und konfiguriert werden. Viele Besitzer unterschätzen den Aufwand einer solchen Nachrüstung.
Wer bereits ein älteres 600W Balkonkraftwerk besitzt, sollte daher gut abwägen, ob sich die Investition in ein Upgrade auf 800W wirklich lohnt. In den meisten Fällen ist es die bessere Wahl, das bestehende System weiter zu nutzen und bei Bedarf eine neue Anlage zu kaufen, die von vornherein auf 800W ausgelegt ist.
Änderungen 2023/2024
Zusammenfassung der Neuerungen
Die derzeitige Obergrenze für Balkonkraftwerke ohne Genehmigung liegt bei 600 Watt. Ab 2024 soll diese Grenze auf 800 Watt angehoben werden. Dies ermöglicht den Betrieb leistungsstärkerer Mini-Solaranlagen und bringt einige Vorteile mit sich:
- Höhere Energieausbeute durch mehr Solarmodule und größere Wechselrichter
- Einfachere Installation, da aufwändige Anmeldung entfällt
- Zukunftssicherheit durch zusätzliche Module, falls der Eigenverbrauch steigt
- Bessere Wirtschaftlichkeit, da die Kosten pro Watt sinken
- Nutzung neuer 800 Watt Wechselrichter mit hohem Wirkungsgrad
Die Änderung der Grenze auf 800 Watt soll voraussichtlich Anfang 2024 in Kraft treten. Genauere Details dazu werden derzeit noch zwischen Bundesregierung und Bundestag abgestimmt. Sobald die neuen Regeln verabschiedet sind, müssen Balkonkraftwerke bis 800 Watt lediglich online beim Bundesnetzagentur gemeldet werden.
Für Besitzer älterer 600 Watt Anlagen besteht prinzipiell die Möglichkeit der Nachrüstung auf 800 Watt. Allerdings ist dies in der Praxis meist nicht wirtschaftlich. Daher empfiehlt sich direkt der Kauf eines zukunftssicheren 800 Watt Balkonkraftwerks mit Erweiterungsoption.
Fazit
Zusammenfassung
Die Nachfrage nach leistungsstärkeren Balkonkraftwerken bis 800 Watt steigt stetig, da Hausbesitzer und Mieter immer mehr Strom selbst erzeugen möchten. Viele Hersteller bieten bereits jetzt 800W-Wechselrichter an, die jedoch zunächst auf 600W gedrosselt werden. Mit einem Software-Update können diese auf 800W hochgestuft werden, sobald die geplante Anhebung der Grenze auf 800W in Kraft tritt.
Experten gehen davon aus, dass die neue 800W-Grenze frühestens ab Januar 2024 gelten wird. Die genauen Regelungen dazu werden aktuell erarbeitet. Eine Anmeldung beim Netzbetreiber soll dann nicht mehr nötig sein.
Wichtigste Punkte
- 800W-Wechselrichter jetzt kaufen und später upgraden
- Ab 2024: Keine Anmeldung beim Netzbetreiber nötig
- Mehr Ertrag durch höhere Leistung bei 800W
- Mit Speicher optimal für Eigenverbrauch nutzbar
- Auf Statik und Montage achten bei 800W
Insgesamt ermöglicht ein 800W-Balkonkraftwerk eine höhere Energieausbeute und Unabhängigkeit. Wichtig ist, auf zertifizierte Komponenten und fachgerechte Installation zu achten. Die kommenden Regeländerungen werden den Betrieb vereinfachen.
Häufige Fragen
Wann tritt die 800-Watt-Grenze in Kraft?
Die neue Grenze von 800 Watt für Balkonkraftwerke ohne Genehmigung tritt voraussichtlich ab dem 1. Januar 2024 in Kraft. Ein entsprechender Gesetzesentwurf befindet sich derzeit noch in der Abstimmung zwischen den Ministerien. Sobald dieser verabschiedet ist, können die Bundesländer die neue Verordnung umsetzen. Es ist also damit zu rechnen, dass die 800-Watt-Grenze frühestens Anfang 2024 greift. Bis dahin gilt weiterhin die aktuelle Begrenzung auf 600 Watt.
Muss ich mein Balkonkraftwerk anmelden?
Ja, auch mit der neuen 800-Watt-Grenze müssen Balkonkraftwerke weiterhin angemeldet werden. Die Anmeldung erfolgt einerseits über das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Hier müssen die technischen Daten wie Modulleistung, Wechselrichter und Standort registriert werden. Andererseits ist auch eine Meldung beim örtlichen Netzbetreiber erforderlich. Dies dient dazu, die dezentrale Einspeisung von Solarstrom zu erfassen. Mit den geplanten Vereinfachungen ab 2024 könnte die Anmeldung beim Netzbetreiber künftig entfallen.
Lohnt sich ein Batteriespeicher?
Insbesondere bei Balkonkraftwerken mit einer Leistung von 800 Watt und mehr kann sich ein Batteriespeicher lohnen. Er ermöglicht einen höheren Eigenverbrauch des Solarstroms, da dieser gespeichert und zeitversetzt genutzt werden kann. Ohne Speicher fließt überschüssiger Solarstrom tagsüber oft ungenutzt ins Netz. Mit zunehmender Anlagengröße steigt der Anteil an Überschussstrom, daher sollten ab 800 Watt die Kosten und Nutzen eines Speichers geprüft werden. Die Amortisation ist abhängig von den Strompreisen und der individuellen Verbrauchssituation.
Schreibe einen Kommentar